![Schön anzusehen, aber nicht für jeden Reisenden nutzbar: der neue Schrägaufzug am Bahnhof Sprötze]()
Bahnhof Sprötze: Grüne wollten einen Aufzug für jedermann, doch nur Behinderte können ihn nutzen
os. Buchholz. Als die Grünen im August 2015 den Antrag stellten, einen Schrägaufzug am Bahnhof Sprötze zu installieren, machten sie deutlich, für wen das Gerät nutzbar sein soll: Behinderte, Senioren, Eltern mit Kinderwagen sowie Radfahrer. So steht es auch in der einstimmigen Empfehlung des Planungsausschusses, die im November 2015 gefasst wurde. Die Kosten in Höhe von rund 30.000 Euro wollten sich Ortsrat und der Stadtrat teilen. Das wurde im Stadtrat später so beschlossen. Also alles gut? Mitnichten!
Etwas über ein Jahr nach Antragsstellung ist der Schrägaufzug zwar tatsächlich installiert, doch nutzen können ihn nur Behinderte. Alle anderen Fahrgäste erreichen die Bahnsteige 2 und 3, von wo die Züge nach Hamburg und Bremen fahren, weiterhin nur über eine Treppe. Problem: Der neue Aufzug kann nur über ein spezielles Schlüsselsystem aktiviert werden, wobei bis dato die notwendigen Schlüssel gar nicht verteilt werden können. Behinderte können den Aufzug über einen Euroschlüssel aktivieren, wie er für alle behindertengerechten Anlagen gängig ist. Den ursprünglichen Wunsch von Sprötzes Ortsbürgermeister Gerd Ulrich (Grüne), den Aufzug über einen normalen Knopf zu bedienen, lehnte die Stadtverwaltung ab. „Mir wurde gesagt, dass das anfällig gegen Vandalismus sei“, berichtet Ulrich. Dass sich jetzt ausgerechnet das angepriesene Schlüsselsystem als anfällig erweise, sei ein Treppenwitz, so Ulrich. Offenbar sind bereits Schlüssel bei der Benutzung des Aufzugs abgebrochen.
Derzeit würden haftungsrechtliche Fragen für die Nutzung der Anlage geprüft, erklärt Buchholz‘ Stadtsprecherin Birgit Diekhöner. Zudem müsse noch geregelt werden, wer eventuell Schlüssel für den Aufzug ausgeben könne. Die Politik habe eine behindertengerechte Anlage haben wollen. „Die ist da“, sagt Diekhöner.
Das will Gerd Ulrich nicht auf sich sitzen lassen: „Es wurde mehrfach...